Freitag, 20. Januar 2012

Stadtverwaltung lädt zum Waldbegang



Bürgermeister Hans Georg Schuhmacher hatte interessierte Bürger der Stadt, Gemeinderäte, Jäger und Forstleute um sich versammelt, um unter sachkundiger Führung die waldbauliche Situation und Probleme im Gemeindewald um das Munilager herum, speziell im Distrikt „Tanne“ aufzuzeigen und zu diskutieren.
Die für den Wald im Landkreis zuständige Dezernentin Verena Dorsch und der den Spaichinger Wald betreuende Revierleiter Joachim Reger führten die 30 Wald-Interessierten an verschiedene Punkte, um vor Ort die Waldwirtschaft und die damit verbundenen Probleme zu erläutern.
Leider war das Interesse bei Gemeinderäten (fünf waren anwesend) sehr gering, im Gegensatz dazu machten viele Jäger mit ihrer Anwesenheit deutlich, dass sie sich unmittelbar vom Thema „naturnahe Waldwirtschaft“ angesprochen fühlten.
Erste Station des Waldbeganges war das Feuchtbiotop, das im Sommer 2008 auf der Fläche eines sturmgeschädigten Fichten-waldes angelegt wurde. Diese ökologische Maßnahme hat zur Aufwertung für den Artenschutz und für die Lebensraumfunktion von Amphibien beigetragen.
Die folgenden Stationen zeigten mit unterschiedlichen Waldbildern die Schwierigkeiten auf, die im Spannungsfeld zwischen der Stadt als Eigentümerin des Wirtschaftswaldes, den bewirtschaftenden Forstleuten und den Jägern entstehen.
Hans Georg Schumacher gab seiner Genugtuung Ausdruck, dass alle Beteiligten vor Ort im Gespräch die jeweiligen Standpunkte darstellten und offen diskutieren konnten. Verena Dorsch und Joachim Reger zeigten an sehr auffälligen Stellen im Wald, wie stark Rehwild die natürlich nachwachsenden Tannen verbeißen und damit ein natürliches Wachstum dieser wichtigen Baumarten beeinträchtigen und an manchen Orten verhindern.
Gerade die Tanne ist aber im Bereich des Munilagers wegen der tonigen Böden durch ihre Pfahlwurzel die ideale Nadelbaumart und der Fichte weitaus überlegen. Eine naturnahe Waldwirtschaft braucht einen angepassten Wildbestand, der mit einer wald- und wildgerechten Jagd erreicht wird.
Da die Wildschäden zu Lasten des Waldeigentümers, der Förster und der Jäger gehen, ist eine Veranstaltung wie dieser Waldbegang wichtig, um gemeinsam die jeweiligen Standpunkte zu erkennen und Lösungen zu finden, die vor allem einem dienen: dem Wald


Quelle: Stadtspiegel Spaichingen

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen