Mittwoch, 25. Januar 2012

Einen Jux will er sich machen?


Quelle: Neue Bürgerzeitung - www.grueselhorn.de/nbz
Oder: Wann ist Tobias Schumacher aus der CDU ausgetreten?
Jetzt war viele Jahre Ruhe bei Bürgermeisterwahlen vor Juxkandidaten, da geht es schon wieder los. Ausgerechnet der Tuttlinger CDU-Chef Tobias Schumacher will sich wohl in Spaichingen einen Jux mit seiner Kandidatur machen.
Da kriegt die Narrenzunft von Auch-CDU-Präsident Steffen May mächtig Konkurrenz im Kampf um den ersten Platz in der Lustigkeit.
Erst teilt Tobias Schumacher den CDU-Mitgliedern in einem Rundschreiben, auf dem er seine Unterschrift vergessen hat, mit, dass der Spaichinger CDU der CDU-Bürgermeister nicht passt, für den er mal selbst die Trommel gerührt hatte. In der mutmaßlichen CDU-Hauspostille, der Schwäbischen Zeitung mit Tobias-Schumacher-Fanclub Regina Braungart, wurde zweitens angekündigt, die CDU werde einen geeigneten Kandidaten noch vor Weihnachten präsentieren. Oh Wunder, den ließ Tobias Schumacher schnell aus dem Sack: Er selbst ist es.
Der dritte Streich war wieder ein Rundscheiben an die Mitglieder, in dem er seinen Opfergang für die Heimat ankündigt. Da Toren selten auf einem Bein stehen, ließ er auch das zweite Schreiben gleich beim Bürgermeister einwerfen mit der Bitte um Unterstützung seiner Kandidatur.
Der vierte Streich kam auch zugleich. Der einstimmig, so meldet’s die Spachinger CDU, vom Parteivorstand gestützte Kandidat macht nun auch noch das Rumpelstilzchen: Ach wie schön, dass ich nicht weiß, wie ich wirklich heiß’. Auf seiner website  wirbt er mit “unabhängig”. Wann ist Tobias Schumacher aus der CDU ausgetreten?
Unabhängig ist er weder als unerfahrener Junganwalt, da hängt er von Klienten und Beziehungen ab, noch politisch, denn gestützt wird er von der CDU. Wäre ja auch ein Wunder, wenn’s anders wäre für den Vorsitzenden der  Spaichinger CDU, für den CDU-Fraktionsvorsitzenden im Spaichinger Gemeinderat, für den Kreisvorsitzenden der Tuttlinger CDU.
Da er bereits sieben Jahre im Spaichinger Gemeinderat sitzt, muß es in der Zeit schon geharnischte Attacken des CDU-Fraktionsvorsitzenden gegen einen als unmöglich empfundenen Bürgermeister gegeben haben. Kann sich in Spaichingen jemand an einen solchen Auftritt des Kandidaten erinnern? Gehört er nicht eher zu den Stillen und Leisen im Lande, so wie es von ihm auch aus dem Kreisverband eigentlich nichts Bemerkenswertes zu berichten gibt, an dessen Spitze er ja steht?
Ein Verdacht bleibt allerdings bestehen: Warum trieben Grün-Schwarz den Wahlkampf terminlich ausgerechnet in die Fasnet? Einen Jux wollten sie sich machen mangels echtem Kandidaten. Wenn’s schon nicht zum Prinzenpaar für die frisch Vermählten gereicht hat, dann blieb eben nur der Sturm aufs Rathaus als junger Milder.

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